[Dies ist ein archivierter Beitrag aus dem Jahr 2009 – Der Beitrag ist ggf. analytisch und sprachlich in Teilen mitunter als mangelhaft einzustufen – Er spiegelt meine damalige Sicht auf Ereignisse, Erfahrungen und Zusammenhänge wieder – Eine Bewertung sollte daher in diesem Kontext erfolgen]
Seit meiner Ankunft hier laufen die Vorbereitungen für die Miss Bolama. In der örtlichen Diskothek wird die Miss Bolama gekürt – dazu wird jeden Abend der Generator angeworfen und trainiert. Zehn Kandidatinnen kämpfen um den Titel. Angeblich hat die Mehrzahl der 20jährigen Mädchen bereits das erste Kind geboren und taugt nicht mehr zur Teilnahme an einer Miss Wahl, daher sind alle Kandidatinnen sehr jung, ca. 15-18 Jahre. Selbst 3jährigen Mädchen wird schon der Laufstegschritt beigebracht. So werden die Mädchen schon sehr früh auf ihre zukünftigen Rollen und Ideale eingeschworen.
Am Samstagabend fand dann das große Ereignis Miss Bolama 2009/2010 statt. Eintritt 1,70 – für besonders geladene Gäste nur 0,85 Euro. Seit dem Vortag gab es dann auch die schwarz-weiß Ausdrucke der Trainingsaufnahmen vor der Diskothek zu sehen. Die Miss Wahl an sich lief dann in gewohnter Manier ab. Vier Durchgänge – normale Kleidung, Bikini, Abendkleid und traditionelle Kleidung. Die ersten drei Durchgänge machten den Eindruck einer schlechten Imitation einer Miss Wahl aus Europa – der Vierte, der traditionellen Kleidung war dann doch anders. Zeitlich interessanterweise genauso lang wie die drei anderen Durchgänge vorher zusammen. Statt schnellem Schritt wurden die Kleider in langsam, anmutigen Schritt präsentiert. Zwischendurch gab es noch ein paar durchaus sehenswerte Playback Gesangseinlagen – eine Miss Wahl wie überall. Am Ende wurde das Ergebnis von der dreiköpfigen Jury nicht präsentiert – dies erst in 10 Tagen, um dem Besitzer der Diskothek noch mal ein paar Einnahmen zu verschaffen. Die Kosten für Generator und Betrieb müssen irgendwie wieder reingeholt werden. Also kommen alle noch einmal zum Feiern des Finales.