[Dies ist ein archivierter Beitrag aus dem Jahr 2009 – Der Beitrag ist ggf. analytisch und sprachlich in Teilen mitunter als mangelhaft einzustufen – Er spiegelt meine damalige Sicht auf Ereignisse, Erfahrungen und Zusammenhänge wieder – Eine Bewertung sollte daher in diesem Kontext erfolgen]
05.11.2009 01:35 Landung Bissau Airport „Osvaldo Viera International“ – bei klarer Sicht – trotzdem gibt es außer der hell beleuchteten Landebahn leider nicht viel zu sehen – das Zentrum sowie einige wenige Stadtteile sind beleuchtet, der Rest der Stadt liegt im Dunkeln – so sieht die 400 000 Einwohner Stadt aus der Luft eher aus wie ein größeres Dorf mit verstreut liegenden Häusern. Von den vielen Flussarmen und Mangrovenwäldern an den Ufern ist aus der Luft in der Nacht auch nichts zu erkennen.
Der Flughafen mit seiner einzigen Lande- und Startbahn und dem Hauptgebäude ist nicht groß. Viel mehr als die 3 wöchentlichen Flüge nach Lissabon und die tägliche Verbindung nach Dakar gibt es nicht. Dennoch – der Flughafen hat einen alten Flughafenbus aus Lissabon bekommen; so stoppt das Flugzeug diesmal ca. 150m vom Hauptgebäude entfernt. Anstatt die Strecke zu Fuß zurückzulegen wartet der besagte Bus vor dem Flugzeug auf die Passagiere. Nachdem dann alle ausgestiegen sind und sich, bei 27°C und hoher Luftfeuchtigkeit, in den Bus gequetscht haben, beginnt die Fahrt zum Hauptgebäude…nur ein paar Sekunden…Aber ein richtiger Flughafen hat eben einen Bus der die Passagiere zum Gebäude fährt. So gehört es sich eben – Willkommen in Bissau!
Vor der Passkontrolle füllen wir alle die Einreiskarte, sowie die vom Mobilfunkbetreiber gesponserten Karten vom Ministerium für Tourismus und vom Ministerium für Migration aus. Außerdem gibt es noch ein Fragebogen zu gesundheitlichen Beschwerden, die während des Fluges aufgetreten sein könnten. Der wiederum wird von einer Krankenschwester umgehend sorgfältig eingesammelt (und natürlich nicht ausgewertet). Die Schweinegrippevorsorge gibt es auch hier.
Das Gepäck wird vorm verlassen noch gesichtet und wichtig – die Gepäcknummern auf der Bordkarte werden mit dem an den Koffern verglichen – damit auch nichts abhanden kommt – wohl einmalig.
Diesmal werde ich schon von der Familie, wo ich wohnen werde, von Toti erwartet. Es läuft also sehr viel stressfreier ab. Ich muss mir kein Taxi suchen und mich mit der Meute von Kofferträgern und Taxifahrern weiter auseinandersetzen. Toti ist mit dem eigenen Auto gekommen. Während der Fahrt auf der „Autobahn“ in die Stadt erklärt er glucksend, dass er heute zum ersten Mal Auto fährt und gar keinen Führerschein hat. So brauchen wir auch die gesamte Breite der Bahn – und gelangen langsam, aber dennoch sicher, da es kaum weiteren Verkehr gibt, bis in Viertel und unter unzähligem Abwürgen des Motors auch bis zum Haus.